01.03.2012

Pressemitteilung Frühjahrszeit ist Schneckenzeit

Bereits Ausgang des Winters, mit Beginn wärmerer Temperaturen, werden auch die Schnecken im Garten aktiv. Unter den vielen Schneckenarten sind es vor allem die Nacktschnecken, die unseren Pflanzen zu schaffen machen. Sie vertilgen ganze Jungpflanzen und schädigen durch Fraß an Blättern, Stängeln und Früchten sowie durch Verschmutzung. Nacktschnecken können in einer Nacht bis zu 50 Prozent ihres eigenen Körpergewichts an Grünmasse aufnehmen. Dies verdeutlicht den enormen Schaden, der durch Schneckenfraß entstehen kann.

Nacktschnecken sind auf Feuchtigkeit angewiesen und deshalb vorwiegend nachts, bei Taubildung und Regen aktiv. Beim Kriechen sondern sie ständig Schleim ab und legen sich somit ihren eigenen Teppich aus, auf dem sie sich fortbewegen. Der Schleim schützt sie aber auch vor Austrocknung und dient ihnen als Haftmittel beim Erklimmen von Pflanzen. Die glänzenden Schleimspuren sind Stunden später noch sichtbar und für den Gärtner ein deutliches Zeichen, dass Gefahr durch Schneckenfraß droht.

Schnecken sind Zwitter und können sich wechselseitig befruchten. Folglich kann auch jedes Tier Eier legen. Die Eiablage findet von September bis April/Mai statt. Den Winter verbringen Schnecken in kleinen, tiefer gelegenen Hohlräumen im Boden. Eine dicke Schneedecke bietet ihnen dabei zusätzlichen Schutz.

Schnecken werden bereits bei Temperaturen knapp über 0° C aktiv und begeben sich auf Nahrungssuche. Jungschnecken sind in der Regel nach drei Monaten bereits geschlechtsreif. Eine lange Trockenperiode im Frühjahr oder ein heißer trockener Sommer kann ihrer Entwicklung mehr schaden als ein kalter Winter.

Am gefährlichsten ist die Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus): Diese zwischen 7 bis 14 cm große Schnecke ist sehr variabel gefärbt. Sie kann schmutzig grau- grün, rot, dunkelorange oder braun sein. Ihre Laufsohle ist weißlich und ihr Schleim farblos. Vermutlich wurde sie in den 50er Jahren nach Deutschland eingeschleppt. Heute ist sie mit Abstand die Schnecke, die am meisten schädigt und zudem kaum natürliche Feinde hat. Sie kommt mit sommerlichen Temperaturen besser zurecht als andere Wegschnecken, kann zur Nahrungssuche weite Strecken zurücklegen und vertilgt auch solche Pflanzen, die andere Schneckenarten meiden.

Weitere Schneckenarten, die in unserem Garten schädigen, sind die genetzte Ackerschnecke, die Garten-Wegeschnecke sowie die Rote und Braune Wegeschnecke.

Weinbergschnecken dagegen richten kaum Schäden an. Zu ihrem Speiseplan gehören hauptsächlich verwesende Pflanzenreste, Pilze, Flechten, Aas sowie kleinere Schnecken und ihre Eier.

Als vorbeugende Abwehrmaßnahmen bieten sich an:

  • Beete im Frühjahr rechtzeitig lockern, ebenso regelmäßig im Sommer. Dies zerstört Hohlräume und somit Schneckenverstecke und erschwert den Schnecken die Fortbewegung.
  • Unkräuter ganzjährig beseitigen. Sie dienen Schnecken als Unterschlupf.
  • Wenn umgraben, dann möglichst erst nach dem ersten Frost. Frühes Umgraben schafft Überwinterungsmöglichkeiten für Schnecken.
  • Nicht in den Abendstunden gießen, sondern am besten morgens. Möglichst keine Überkopfbewässerung.
  • Bretter, Dachziegel, Steinplatten oder große abgestorbene Pflanzenteile, unter denen sich Nacktschnecken tagsüber verstecken können, öfters kontrollieren oder aus dem Garten entfernen.
  • Bereits im zeitigen Frühjahr mit Bekämpfungsmaßnahmen beginnen, um die Eiablage und Vermehrung einzuschränken (Schneckenzäune anbringen und Schneckenkorn ausstreuen).
  • Zum Zeitpunkt der Eiablage ab September nochmals Schneckenkorn ausstreuen und bereits vorhanden Eigelege durch Bodenbearbeitung vernichten.

Weitere Infos erhalten Sie beim Fachberater für Gartenkultur und Landespflege im Landratsamt Miltenberg, Herrn Roman Kempf, unter Telefon 09371 501-582.

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